2007 Elberadtour
Elberadtour von Dresden nach Prag in der Zeit vom 04. – 11. Sept. 2007
Gudrun führte wieder Tagebuch. Hier eine Kurzfassung.
Wie im letzten Jahr nahmen wir einen durchgehenden Zug von Hamburg nach Dresden, so sparten wir das lästige Umsteigen mit den Fahrrädern. Kurz vor ein Uhr waren wir in Dresden. Das war auch gut so; denn es waren noch 35 km zum Ort Wehlen, dort war unsere Unterkunft für die nächsten 2 Tage.
Auf der Augustusbrücke musste natürlich ein Gruppenfoto gemacht werden, bevor nun endlich das Radeln losging. Was werden wir diesmal alles erleben?
Mit Sonne und Wind im Rücken fahren wir rechtselbisch bis zum „blauen Wunder“, überqueren die Elbe und sehen bald auf der anderen Seite das Schloss Pilnitz liegen. Es bleibt zum Hinübersetzen und Besichtigen keine Zeit. Vorgesehen ist in Pirna, über die Brücke auf die andere Seite zu kommen, um später im Dorf Wehlen die „Kleine Sächsische Schweiz“ eine Nachbildung des Elbsandsteingebirges mit allem drum und dran, anzusehen. Es kam aber ganz anders. Die Sonne versteckte sich und Wolken zogen auf, es wurde dunkler, es fing an zu regnen, zu hageln und zu stürmen. War das unser Radtourenwetter, wie schon so viele geunkt hatten? Wir hatten Glück; denn eine warme Gaststube nahm uns freundlich auf. Heiße Getränke aller Art und Kuchen hellten die Gemüter auf. Als wir aufbrechen, sind man gerade 8°C aber trocken, „Winterwetter“!
Mittwoch 05.Sept. Beim Frühstück entscheiden wir uns für den Fußweg zur Bastei. Waltraud hat heute das Sagen und mit ihrer alten Wanderkarte aus DDR-Zeiten kann sie uns sehr gut auf alles hinweisen. Es ist ein wunderschöner Wanderweg. Da es trocken und nicht so kalt ist, überlegen wir gleich in Rathen die Fähre und den Zug nach Königstein zur Festung Königstein zu nehmen. Die Krönung: für die Rückfahrt nehmen wir den Schaufelraddampfer.
Donnerstag 06.Sept. 9.10 Uhr geht es los. Bei Sonnenschein und Wind im Rücken wechselt der Radweg 3x die Elbe, natürlich per Seilfähre. Wir haben einen wunderschönen Radweg, der 2006 von Schülern, Sponsoren, Schauspielern etc. mit weißen Symbolen bzw. Namen verziert wurde. An der Grenze natürlich eine wichtige Pause. Es geht weiter, dann ist der schöne Radweg zu Ende. Im Gras und holprig geht es weiter nach Dêcin, es geht sogar steil bergauf, cá 800 m. Welch eine Leistung!
Freitag 07. Sept. 57 km liegen vor uns, gestern sind wir 43 km gefahren. Mit Karten und Navigationsgerät kann nichts schief gehen. Der Radweg selbst (mal rauf mal runter, mal schön, mal Schotter), wir sind zufrieden. Bei Burg Schreckenstein ist die Elbe gestaut, es gibt eine riesige Schleuse. Um die Mittagszeit „Peng“! Da hat Barbara einen Platten am „Unplattbaren“. Es muss geflickt werden. 15km noch bis Litomerice. Unser Hotel sieht nicht so einladend aus. Ein Fahrstuhl aus „Alten Zeiten“ (ohne Fahrstuhltür). Doch die Zimmer sind gut.
Sonnabend 08. Sept. Auf der anderen Seite der Elbe geht es nach Terezien (Theresienstadt). Wir wollen uns die Gedenkstätte ansehen. Mittagsrast in Roudnice nad Labem, an einem großen Stauwehr. Es ist gutes Wetter und heute sind wieder 57 km zu radeln. Die Pension Reks in Mêlnik ist außergewöhnlich gut. So eine Unterkunft hatten wir auf der ganzen Radreise nicht. Ein Ausblick oben vom Schloss hinunter auf Vltava (Moldau) und Labe (Elbe), hier also fließt die Moldau in die Elbe. Wir entschließen uns bei unserem Gastwirt das Essen zu bestellen. Es ist wie im Märchen „Tischlein deck dich“. Wir fühlen uns richtig wohl.
Sonntag 09. Sept. Heute Sonntag hat das Ehepaar Reks uns einen wunderbaren Frühstückstisch vorbereitet. Wie in einem 5 Sterne Hotel ist alles da, was man sich wünschen kann. Wir haben uns entschieden im Tal der Moldau nach Prag zu radeln. Über die schöne alte Schleuse bei Hôrin, durch Wiesen und Wald, rutschige Wege dazu noch Sprühregen. Es kommt die besagte Pipelinebrücke über die Moldau mit steilen und engen Treppen. Wir staunen über einen jungen Mann, der tatsächlich sein Fahrrad schultert und dort hochklettert. Wir nehmen die Fähre bei Luzec. Es wird wärmer, das Tal der Moldau ist wunderschön. Wir verlassen die Moldau und müssen einen Bogen ins Landesinnere machen. Es geht höher und höher und noch höher, dafür können wir auf der Bergkuppe angelangt, schon Prag sehen. Wieder abwärts an die Moldau. Aber was für ein Weg!! Wir schieben mehr als das wir fahren. Per Rad an der Moldau durch Prag. Bei diesen wahnsinnig hohen Kantsteinen merke ich beim Anheben, dass mein Vorderrad schleift. Aber nun wird nicht mehr repariert.
Montag 10. Sept. Peter kümmert sich, dass Vorderrad wird geflickt. Gut 3 Stunden Stadtführung. Prag ist schön. Nachdem uns der kalte Wind um die Nase wehte, fängt es an zu fusseln. Auf Empfehlung suchen wir das Restaurant mit dem 2 Bärenlogo. Es wird ein schöner Abend.
Dienstag 11.Sept. Pünktlich wie immer abgefahren. Wir mussten mittags unseren Zug vom Bahnhof Prag bekommen. 90 Minuten haben wir gebraucht. Die Eisenbahnfahrt zurück von Prag nach Dresden, war für mich sehr eindrucksvoll, noch einmal im Zeitraffer unsere Radwegestrecke zu sehen. Die Schlösser und Burgen, Weinberge und Felsen, die Bastei, es waren wunderschöne Landschaften! Vielen Dank an Renate, die mit viel Zeitaufwand diese Reise so gut vorbereitet hat.
Gudrun
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